13.02.2010

Mit viel Spannung wurde die Generalprobe für die Europameisterschaften im April erwartet, die heute mit dem ersten Wettkampftag im Dusika Radstadion begann.
Auch der aufwendig gestaltete Wettkampfbereich konnte leider nicht darüber hinweg täuschen, dass die Halle normalerweise für andere Sportveranstaltungen konzipiert ist. Zu verloren wirkten die drei Wettkampfflächen in Mitten der riesigen Halle, zu weit waren die Zuschauer vom Geschehen entfernt.

Sportlich präsentierte sich der Weltcup auf einem sehr hohen Niveau.

In der Klasse -60kg war es einmal mehr Ludwig Paischer (Judo Union Flachgau / HLSZ Rif), der die rot-weiß-roten Fahnen hochhielt.
Als Nummer 1 des Turniers gesetzt, traf er in seiner Auftaktbegegnung auf den Slowenen Dorijan Jamnisek, den er nach rund eineinhalb Kampfminuten mit einer Festhaltetechnik bezwang. Nach Wazzari und Yuko Führung besiegte Paischer auch Yerkebulan Kossayev (KAZ) am Boden mit Ippon und traf in Runde 3 auf den Franzosen Lilian Barreyre.

In einem sehr schnell und aggressiv geführten Kampf zwang Ludwig "Lupo" Paischer seinem Gegner zwei Bestrafungen auf und ging damit mit Yuko in Führung.

Mit einem weiteren Yuko und einer Wazzari-Wertung entschied der Strasswalchner Vizeolympiasieger auch dieses Duell für sich.
Im Viertelfinale stand im mit Davaadorj Tumurkhuleg (MGL) der spätere Sieger gegenüber. Paischer begann den Kampf taktisch sehr überlegt, blieb aber nach rund einer Minute zehn mit seinem Bein bei einer Beinfegetechnik des Mongolen hängen und musste in die Trostrunde weichen.

Nach nunmehr bereits 4 absolvierten Kämpfen und bereits voll konzentriert auf die Hoffnungsrunde kamen aber vorerst ganz unerwartete Herausforderungen auf Ludwig Paischer und das Betreuerteam zu. Das Judogi von Paischer, mit dem er zuvor 3 Runden gewonnen und und gerade verloren hatte, passte plötzlich nicht mehr. Zumindest sah dies die Kampfrichterkommission der EJU so. Also musste kurz vor seinem ersten Antreten in der Trostrunde gegen den Peruaner Juan Postigos ein neues Kimono-Oberteil her. Entsprechend "geladen" startete Paischer dann gegen Postigos in den Kampf, den er nach Yuko Führung knapp vor Halbzeit mit Sumi gaeshi Ippon warf.

Im Medaillenkampf um Platz drei traf Ludwig Paischer auf James Millar (GBR). In einem sehr konsequent geführten Kampf dominierte Ludwig Paischer seinen britischen gegner klar, zwang ihm zwei Bestrafungen auf und holte sich schließlich rund eine Minute vor Kampfende mit einem Ko uchi Gari Fußwurf und Ippon die Bronzemedaille vor heimischem Publikum.

Dort traf Andreas Mitterfellner auf Pierre Duprat aus Frankreich. Sehr schnell ging Mitterfellner mit Yuko für Tomoe nage in Führung und konnte den Franzosen stark unter Druck setzte. Leider fand Duprat immer besser in den Kampf und Andreas Mitterfellner unterliefen kleine Fehler. Fehler, die jeweils mit Shido bestraft wurden, wodurch der Franzose in der letzten Minute mit Wazzari zu Yuko vorne lag. Nach einem Tomoe nage Ansatz des Franzosen erwischte dieser zu allem Überfluss Mitterfellner im Bodenkampf und zwang ihn durch eine Armhebeltechnik zur Aufgabe.

Andreas Mitterfellner hatte sich nach langen Jahren als HLSZ-SPortsoldat und Berufssportler nach der knapp verpassten Olympiaqualifikation für Peking für neue Wege entschieden. Er steht derzeit in einer intensiven beruflichen Ausbildung, findet dabei aber immer noch genügend Zeit für sein Training.
Mit Platz 5 und einer sensationellen Leistung meldete er sich nun im Jahr der Heim-EM mitten in der europäischen Spitze zurück.

Michael Mayr (Judo Union Pinzgau / HLSZ Rif) traf in seiner Auftaktbegegnung -66kg auf den Briten Colin Oats. In einem sehr intensiven Kampf unterlag Mayr dem Briten mit zwei zu eins Bestrafungen und schied vorzeitig aus dem Bewerb aus.

Am 2. Wettkampftag sind mit Hannes Wartbichler und Felix Schirnhofer -81kg, Max Schirnhofer, Christoph Kronberger, Thomas Brunner und Christian Haas -90kg sowie Stefan Kronberger in der Klasse -100kg gleich 7 Salzburger am Start.