4 Mal Gold, 4 Mal Silber und 5 Mal Bronze -
die Österreichischen Staatsmeisterschaften 2010

08.03.2010
alle Bilder: WSG Wattens

Am vergangenen Wochenende fanden in Wattens (T) die Österreichischen Staatsmeisterschaften der Frauen und Männer statt.
Erstmals wurde dabei in einem Zweitagemodus gekämpft, der vom Weltcup übernommen wurde. In einem vom Veranstalter sehr aufwendig und liebevoll gestalteten Rahmen wurden dabei neben den Staatsmeistertiteln auch die letzten Startplätze für die Heim-Europameisterschaften ausgekämpft, die von 22.-25. April in Wien stattfinden.

Mit vier Titeln, vier Silber- und fünf Bronzemedaillen klassierten sich Salzburgs Judoka einmal mehr im absoluten Spitzenfeld im Bundesländervergleich.

 

In der Klasse -60kg war einmal mehr Ludwig Paischer (Judo Union Flachgau / HLSZ) eine Klasse für sich. Erst am Mittwoch vom Training aus Japan zurückgekehrt, sicherte sich Paischer mit vorzeitigen Siegen über Manuel Hödl (ST), Mathias Huemer (OÖ) und Simon Hochegger (K) ungefährdet den Einzug ins Finale, wo er auf Dominik Waldhör (Vöcklabruck / OÖ) traf. Mit einem sehenswerten Innenschenkelwurf gewann Ludwig Paischer auch diesen Kampf vorzeitig und sicherte sich seinen bereits neunten Staatsmeistertitel.

„Ich bin mit den Kämpfen wirklich zufrieden. Dank der guten 15 Trainingstage in Japan habe ich nun auch neue Würfe automatisiert, die in Wattens bereits zum Erfolg geführt haben“, so Paischer nach seinem Titelgewinn.

 

Ähnlich souverän präsentierte sich Max Schirnhofer (Judo Union Flachgau / HLSZ) in „seiner“ Klasse -90kg. Auf seinem Weg ins Finale setzte er sich klar gegen Gerd Erber (T), Robert Mallaun (T) und Andreas Sommerer-Hinterbichler (Judo Union Pinzgau) durch.
Auf der zweiten Seite des Rasters kämpfte sich Christian Haas (ASV ÖGJ Salzburg) mit Siegen gegen Jan Klikovits (B) und Philipp Ackerl (ST) wenig gefährdet bis ins Halbfinale vor, wo er auf Christoph Kronberger (Judo Union Flachgau) traf. In einem spannenden Kampf musste die Entscheidung in der Golden Score Überzeit gefunden werden, wo sich Christian Haas mit Yuko durchsetzte.

Das Salzburger Finale begann mit einer starken Aktion von Haas, ehe Max Schirnhofer den Kampf mit einer wuchtigen Beintechnik vorzeitig beendete und sich den Titel sicherte.


Ein rein Salzburg Finale gab es auch im Schwergewicht. Nach Siegen über Martin Bertagnoli (ST) und Daniel Allerstorfer (OÖ) traf Rupert Rieß jun. (Judo Union Pinzgau) in seinem Comeback nach einer sehr langen Verletzungspause auf seinen Vereinskollegen Christian Pirchner, der sich zuvor gegen Franz Hauser (T) und Josef Binder (Judo Union Flachgau) durchgesetzt hatte.
Noch zwei Wochen zuvor setzte sich Pirchner im Finale der Salzburger Landesmeisterschaften gegen Rieß durch.

Entsprechend spannend gestaltete sich der Finalkampf, den Trainerspross Rupert jun. mit zwei Yukowertungen für sich entschied. Für ihn war es bereits der sechste Staatsmeistertitel, die er in drei verschiedenen Gewichtsklassen erkämpfte.

 

Für das vierte Gold das in  Salzburg strahlt, sorgte Nadine Pichler (Judo Union Pinzgau) in der Klasse -78kg.


Pichler setzte sich dabei ganz klar gegen ihre Konkurrentinnen Sarah Maierhofer (ST), Lisa Wöss (OÖ) und Nicole Reh (NÖ) durch und meldete sich nach einer langwierigen Rückenverletzung in toller Form auf der Wettkampfmatte zurück.

 

Neben Christian Haas und Christian Pirchner holten sich Bernhard Mayr (Judo Union Pinzgau) und Hedwig Lechenauer (ASV ÖGJ Salzburg / HLSZ) den Vizemeistertitel in ihren Klassen.
Bernhard Mayr setzte sich dabei in der stark besetzten Klasse -66kg gegen Sydney Semecnik (W) und Hans-Peter Fellner (OÖ) durch, ehe er im Halbfinale auf Titelverteidiger Georg Reiter (OÖ) traf.
Die beiden lieferten sich ein sehenswertes Duell um den Finalplatz, den sich schließlich Mayr gleich zu Beginn der Golden Score Überzeit mit Yuko sicherte.
Im Finale traf der Regauer SSM-Absolvent, der im Bundesligadienst der Judo Union Pinzgau steht, auf den jungen Wiener Alexander Weichinger. In einem Kampf, der sicherlich zu den attraktivsten an diesem Tag zählte, konnte Mayr seinen Gegner zu Beginn gut kontrollieren. Mit zunehmender Dauer gestaltete sich das Duell aber immer offener. Die Entscheidung brachte einmal mehr die Golden Score Überzeit, wo Weichinger einen kleinen Fehler von Mayr ausnützte sich zum Meister krönte.

In der Klasse -70kg kämpfte sich Hedwig Lechenauer (ASV ÖGJ Salzburg / HALSZ) mit Ipponsiegen gegen Stefanie Schütz (OÖ) und Anna-Katharina Told (T) ungefährdet bis ins Finale vor, wo sie auf Bernadette Graf (T) traf. Lechenauer begann sehr aggressiv und konnte Graf in die Defensive drängen. Ein Fehler von Lechenauer beendete dann aber alle Titelträume. Die Tirolerin konterte Hedwig Lechenauer und verwies die Pucherin auf Rang 2.
In der gleichen Gewichtsklasse holte Andrea Kufner (Judo Union Flachgau) Bronze. Sie unterlag lediglich in ihrem Auftaktkampf der späteren Siegerin Bernadette Graf, wobei zwei Bestrafungen den Ausschlag gaben. Bestrafungen, über die im Nachhinein noch viel diskutiert wurde.

Mit einer sensationellen Leistung sorgte Johannes Pfeiffer (PSV Salzburg / SSM) in der Klasse -73kg für eine Überraschung. Er setzte sich gegen Andreas Trudenberger (OÖ) und Manuel Helm (OÖ) durch, ehe er im Viertelfinale auf den Mitfavoriten Manuel Novotny (W) traf, der zuvor Benjamin Dietmann (Judoschule Sakura Salzburg / SSM) besiegt hatte.

 

Pfeiffer geriet mit Yuko in Rückstand, ließ aber nicht locker und zwang dem favorisierten Wiener mit einem kraftvollen und intensiven Kampf gleich drei Bestrafungen auf, mit denen er sich ins Halbfinale vorkämpfte.
Dort wartete bereits Österreich derzeitige Nummer 1 dieser Gewichtsklasse Peter Scharinger (OÖ). Gewarnt durch das bisherige Auftreten des jungen Salzburgers ließ Scharinger nichts anbrennen und verwies Johannes Pfeiffer mit einem Festhaltegriff in das kleine Finale.
Dort traf er auf Severin Grassmair (T), dem er gleich zu Beginn eine Bestrafung aufzwang. Der SSM Schüler zeigte sich sehr zielstrebig und aggressiv und holte sich nach rund dreieinhalb Minuten mit einem wunderschönen Ippon die Bronzemedaille.

Bronze sicherte sich auch Anja Mayr (Judo Union Pinzgau) in der Klasse -57kg. Sie unterlag lediglich Sabrina Filzmoser (OÖ), die nach einem halbjährigen Ausflug in die Klasse -63kg nun vor den Heim-Europameisterschaften wieder in ihre Stammklasse -57kg zurückgekehrt war.

In der Klasse -81kg meldete sich Hermann Höllwart (Judo Union Pinzgau) mit spektakulären Techniken auf dem Siegespodest zurück. Er musste sich in seiner Auftaktrunde lediglich dem späteren Meister Albert Fercher (OÖ) geschlagen geben. Nach Siegen gegen Dominik Stegmayer (OÖ) und Benjamin Archan (ST) setzte er sich im kleinen Finale mit einem sensationellen Innenschenkelwurf gegen Felix Schirnhofer (Judo Union Flachgau) durch und sicherte sich die Bronzemedaille.

In der Klasse -100kg gewann Stefan Kronberger (Judo Union Flachgau) ebenfalls Bronze. Er unterlag nach einem Auftaktsieg im Halbfinale Florian Lindner (T). Im Medaillenkampf um Bronze setzte er sich gegen Christoph Mayer (Judo Union Pinzgau) durch.

Die Salzburger Ergebnisse

1. Platz
Nadine Pichler, Judo Union Pinzgau, -78kg
Ludwig Paischer, Judo Union Flachgau / HLSZ, -60kg
Max Schirnhofer, Judo Union Flachgau / HLSZ, -90kg
Rupert Rieß jun., Judo Union Pinzgau, +100kg

2. Platz
Hedwig Lechenauer, ASV ÖGJ Salzburg / HLSZ, -70kg
Bernhard Mayr, Judo Union Pinzgau, -66kg
Christian Haas, ASV ÖGJ Salzburg, -90kg
Christian Pirchner, Judo Union Pinzgau, +100kg

3. Platz
Anja Mayr, Judo Union Pinzgau, -57kg
Andrea Kufner, Judo Union Flachgau, -70kg
Johannes Pfeiffer, PSV Salzburg / SSM, -73kg
Hermann Höllwart, Judo Union Pinzgau, -81kg
Stefan Kronberger, Judo Union Flachgau, -100kg

 

 

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