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22.04.2010 |
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Viel schöner hätten die Heim-Europameisterschaften in Wien nicht beginnen können - vor den Augen von Bundesminister Norbert Darabos, zahlreichen Prominenten und vielen vielen Fans starteten Österreichs Judoka mit 3 Medaillen in diese Titelkämpfe. Österreichs Judo-Aushängeschilder Ludwig Paischer und Sabrina Filzmoser kämpften sich am ersten Tag bis ins Finale vor. Für den ganz großen Dopppelcoup wie 2008 bei der EM in Lissabon sollte es am Ende aber nicht ganz reichen.
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Foto: Chr. Fidler
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Die 10. große Medaille glänzt silbern Für den Flachgauer Ludwig Paischer nahm das Turnier einen perfekten Lauf. Nach einem Freilos in der ersten Runde besiegte er den Finnen Juho Reinvall mit zwei Waz-zari Wertungen.
Vor dem Finale zeigte sich Paischer äußerst selbstbewusst. Wissend, dass er mit dem Sieg über den Russen Mudranov wahrscheinlich die größte Hürde überstanden hat. "Jetzt habe ich die Pflicht erledigt, nun freue ich mich auf die Kür", so Paischer nach dem Semifinale. Doch mit Sofiane Milous wartete ein unangenehmer Gegner. Der junge Franzose verhielt sich taktisch clever und zwang Paischer einen unorthodoxen Griff auf. "Ich habe keine wirkliche Lösung gegen seinen starken linken Griff gefunden. Er war gut eingestellt und drängte mich zu Fehlern", analysiert Ludwig Paischer seinen Kampf unmittelbar nach dem Finale. "Nach der dritten Strafe war der Kampf bereits gelaufen", so Paischer weiter, der sich in der Schlussoffensive sogar noch mit Ippon geschlagen geben musste. Damit verpasste Ludwig Paischer nur haarscharf die große Sensation - 2008 gewann Paischer als damals erster und bislang einziger Österreicher zum zweiten Mal EM-Gold, eine dritte Goldmedaille wäre die Sensation gewesen. Der anfänglichen Enttäuschung folgte aber schnell die Freude über die gewonnen Silbermedaille, die bereits seine zehnte Medaille bei Großereignissen war. Nach Olympiasilber (2008), WM-Silber (2005) und WM-Bronze (2007) gewann Ludwig Paischer bisher 2 Mal EM-Gold (2004 und 2008), 2 Mal EM Silber (2005 / 2010) und 3 Mal EM-Bronze (2003 / 2006 / 2009) undgehört damit unumstritten zu den erfolgreichsten Judokämpfern der Österreichischen Sportgeschichte. |
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Foto: Chr. Fidler |
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Sabrina Filzmoser versilbert sich und das Publikum Nach einer schwierigen Zeit mit einem Gewichtsklassenwechsel zuerst nach oben in die Klasse -63kg und dann wieder zurück, nach einer Zeit kleinerer Unsicherheiten und von Versuchen nun der Paukenschlag vor heimischem Publikum! EM-Silber und Medaille Nummer 7 für Sabrina Filzmoser! In der Gewichtsklasse bis 57 kg wartete in der ersten Runde Julia Bezko (EST) auf Filzmoser. Die Welserin gewann in einem sehr druckvollen Kampf mit Ippon für eine Armhebeltechnik. Nachdem Sabrina Filzmoser ins Finale eingezogen war und einige Favoriten auf der Strecke blieben, durfte man sich einiges erwarten. "Es gibt nichts schöneres, als vor heimischen Publikum ganz oben zu stehen. Die Stimmung in der Halle ist einzigartig und beflügelt", so die 29-jährige Oberösterreicherin nach dem kräfteraubenden Halbfinalkampf. Allerdings verlief auch der zweite Finalkampf aus österreichischer Sicht wenig erfolgreich. "Ich wusste über ihre körperliche Stärke Bescheid. Habe aber ständig den Moment des Konterns verpasst", ärgerte sich Filzmoser, die durch den Medaillengewinn ihrer Teamkollegen besonders motiviert auf die Matte stieg. |
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Blitzsieg von Andreas Mitterfellner im kleinem Finale Auch Andreas Mitterfellner erwischte einen guten Turnierstart. In der ersten Runde bezwang der Steirer, der für die Judo Union Pinzgau im Bundesligaeinsatz steht und im LZ Salzburg trainiert, den Polnischen Vize-Europameister der Altersklasse U23 Pawel Zagrodnik klar mit zwei Waz-zari-Wertungen. Mitterfellner knüpfte in Runde 2 nahtlos an seine starke Auftaktleistung an und konterte einen Uchi-Mata Angriff des Aserbaidschaners Tarian Karimov mit Ippon. Im Poolfinale überraschte der Steirer den Franzosen Loic Korval mit einer Abtauchtechnik gleich zu Kampfbeginn und stieg mit Ippon ins Halbfinale auf. Der Einzug in das Finale blieb Mitterfellner aber verwehrt. Gegen den Vize-Weltmeister Sugoi Uriatre aus Spanien fand Andreas Mitterfellner allerdings kein rechtes Konzept. Der spätere Europameister entschiede den Kampf mit zwei Yuko-Wertungen für sich. Im kleinem Finale setzte Andreas Mitterfellner seine souveräne Tagesvorstellung fort. Der 28-jährige Steirer fertigte in der Kategorie bis 66 kg den Rumänen Dan Gheorghe Fasie nach nur 15 Sekunden Kampfzeit mit Ippon ab. "Ich habe heute einen wirklich guten Lauf gehabt, mir ist fast alles aufgegangen", freute sich Mitterfellner über die zweite EM-Bronzemedaille (nach Tampere 2006) in seiner Karriere. Tapetenwechsel Für Andreas Mitterfellner war es auch eine Art Befreiungsschlag und Bestätigung. Nach der nur knapp verpassten Olympiaqualifikation entschied er sich für einen neuen Weg, verließ bewusst das sichere Umfeld des Heeressports und schloss vor knapp zwei Wochen nun seine Ausbildung zum Heilmasseur ab. Mit großer Disziplin absolvierte er neben der intensiven Ausbildung sein Training - EM-Bronze gibt ihm recht!
Mit guten Leistungen präsentierten sich am ersten EM-Tag im Wiener Dusikastadion auch Valentina Schauer (-48 kg) und Petra Steinbauer (-52kg). Für die Wienerin Valentina Schauer war allerdings bereits in der ersten Runde schluss. Sie musste sich der Französin Aurore Climence vorzeitig mit Ippon geschlagen geben. Einen vielversprechenden Auftakt legte jedoch Petra Steinbauer hin. Schon nach 10 Sekunden konnte sie ihr Gegnerin Alesia Staraverava (BLR) mit einem Uchi-Mata von der Matte schicken. Doch die Titelverteidigerin Natalia Kuzyutina aus Russland war eine Nummer zu groß, was das Turnierende für die Wolfsburgerin bedeutete.
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das weitere EM Programm 23. April -73kg Peter Scharinger, -81kg Albert Fercher 24. April -90kg Max Schirnhofer, +100kg Rupert Rieß 25. April Team EM |
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