Michael Mayr gewinnt Bronze in Miami

hartes Los für Hannes Wartbichler

28.08.2010
Foto: H. Wartbichler/M.Mayr


Die Olympiaqualifikation ist in vollem Gange und macht auch knapp vor den Weltmeisterschaften, die von 9.-13. September in Tokio stattfinden werden, nicht Halt.
Teilnehmer aus 40 Nationen nützen die Gelegenheit, beim IJF Weltcup in Miami (USA) wichtige Punkte für das Olympiaranking zu holen.

Am Start auch 2 Salzburger Sportler, die nach einer intensiven Vorbereitung zum Weltcup in die USA geschickt wurden.

 

Bronze für Michael Mayr

Michael Mayr (Judo Union Pinzgau / HLSZ Rif) traf in seiner ersten Begegnung in der Klasse -66kg auf Alejandro Zuniga aus Chile. In einem sehr spannenden Kampf lieferten sich die beiden Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch, Wazzari-Führung für den Chilenen, Wazzari-Ausgleich durch Mayr, Yuko-Führung des Chilenen und schließlich das entscheidende zweite Wazzari für eine Abtauchtechnik für Michael Mayr. Ein harter Einstieg in ein langes Turnier.
In Runde 2 traf der Regauer Spitzensportler auf Kherlen Ganbold (MGL), den er mit Sode-tsuri-komi-goshi Ippon warf.
Im Viertelfinale traf Mayr, der in diesem Jahr bereits Bronze beim Weltcup in Kairo / EGY gewonnen hatte, auf den Brasilianer Chibana Charles. Mayr ging ähnlich druckvoll in den Kampf, wurde jedoch beim Versuch, den Brasilianer nach hinten zu werfen übernommen und musste diesem den Vortritt in der Hauptrunde lassen.

 

In der Hoffnungsrunde traf der HLSZ-Soldat auf Ricardo Valderrama aus Venezuela. Dieses Duell gestaltete sich sehr schnell und mit großem körperlichem Einsatz. Nach Ablauf der regulären Kampfzeit hatten beide Sportler eine Bestrafung auf ihrem Konto stehen. In der Golden Score Überzeit nützte Mayr einen Übergang in den Bodenkampf und siegte mit Ippon für einen Festhaltegriff.

Im kleinen Finale um die Bronzemedaille stand Michael Mayr Freitag Abend (Ortszeit) Llyod Manning aus Irland gegenüber. Der junge Ire konnte dem Medaillendrang von Mayr nicht gegenhalten. Mit Wazzari, zwei Yuko-Wertungen und schließlich Ippon durch einen Festhaltegriff sicherte sich Michael Mayr nach Kairo seine bereits zweite Weltcupmedaille in der laufenden Olympiaqualifikation.

... die schwierige Aufgabe der Beschickung:
wen schickt man wo an den Start ...

"Im Vorfeld gab es unterschiedliche Ansichten zur Planung und Beschickung der Weltcupserie für die jungen Sportler in Österreich", so Landestrainer Taro Netzer. "In Salzburg waren wir der Meinung, dass die jungen Sportler viel Weltcuppraxis brauchen und vor allem auch bei jenen Weltcups am Start sein müssen, wo sie punkten können. Ich freue mich sehr, dass unsere Planung und Beschickungstaktik aufzugehen."

Eine Beschickungstaktik, die vor allem auch von den Nationaltrainern Udo Quellmalz und Bela Riesz forciert wird und zuletzt mit großem persönlichem Einsatz von Vizepräsident Manfred Hausberger umgesetzt werden konnte.

 

Hartes Los für Hannes Wartbichler

Am zweiten Wettkampftag ging Hannes Wartbichler (Judo Union Flachgau) an den Start.
Gleich in Runde 1 traf er auf den als Nummer 1 gesetzten Travis Stevens (USA). Der zweifache Pan-Amerikameister war in diesem Jahr bereits Dritter beim Grand Slam in Paris und stand beim Weltcup in Lissabon im Finale. Ein schwieriges Los daher für den jungen Flachgauer.

Wartbichler begann offensiv und lieferte dem Amerikaner einen offenen Schlagabtausch im Griffkampf. Nach zwei Bestrafungen musste er noch mehr riskieren und unterlag mit einem Schulterwurf und Ippon.

Dies bedeutete das frühe Aus für Hannes Wartbichler, da beim Weltcup für eine Hoffnungsrundenteilnahme mindestens ein Viertelfinale notwendig ist.

"Beim aktuellen System mit der Weltrangliste, der Setzreihung und der verkürzten bzw. gar nicht mehr ausgetragenen Hoffnungsrunde ist es enorm schwer, junge Sportler im Weltcup zu platzieren. Dies ist nur möglich, wenn man ihnen viele Möglichkeiten bietet und im Kleinen Punkte sammelt, die einen dann in der Setzreihung weiter nach vorne bringen", erläutert Landestrainer Taro Netzer im Anschluss an den Bewerb.


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