Sabrina Filzmoser ist Europameisterin!

Ludwig Paischer, Micheal Mayr und Andreas Mitterfellner scheiden vorzeitig aus.

22.04.2011
leider gibt es keine Bilder von der EM - der ÖJV hat für sein Team auf den Pressedienst verzichtet.

Durchwachsen verlief der erste Wettkampftag bei den Europameisterschaften in Istanbul für das Österreichische Team. Überstrahlt wurde der Tag aber vom bestechenden Auftritt von Sabrina Filzmoser, die sich nach 2008 zum zweiten Mal zur Europameisterin krönte.
Für die Männer verliefen die Titelkämpfe hingegen nicht nach Wunsch.

 

Gold für Sabsi Filzmoser!

Enorm schwierige und keinesfalls normale Europameisterschaften war es für Sabrina Filzmoser (LZ Wels / OÖ) in der Klasse -57kg. Viel zu sehr war der plötzliche Tod der langjährigen Teamkollegin und Freundin Claudia Heill präsent.
Gedanken, aus denen sie Kraft zu schöpfen schien!

Nach zwei schnellen Auftaktsiegen gegen Concepcion Bellorin (ESP) und Tanja Bozovic (MNE) setzte sich die Welserin gegen die Russin Irina Zabludina durch.

Im Halbfinale traf Filzmoser auf ihre Finalgegnerin aus dem Vorjahr Corina Oana Caprioriu (ROU). "Es war eine taktische Meisterleistung", resümierte Cheftrainer Udo Quellmalz, "das war ein harter Kampf" sagte Filzmoer. In einem sehr konsequent geführten Kampf siegte Filzmoser im Bodenkampf gegen die Titelverteidigerin und traf im Finale auf Telma Monteiro (POR).

Erneut kämpfte Filzmoser äußerst konzentriert und taktisch konsequent gegen die hochdekorierte Vizelweltmeisterin aus Portugal. Mit ihrem starken Griff kontrollierte sie den Kampf und drängte Monteiro zunehmend in die Defensive. Nachdem in der regulären Wettkampfzeit keine entscheidende Wertung fiel, musste das Titelrennen in die Golden Score Überzeit. Dort erhöhte Filzmoser noch einmal den Druck und zwang Monteiro schließlich zu einem folgenschweren Fehler. Monteiro fasste an das Bein von Filzmoser und wurde dafür vom Kampfgericht bestraft.

"Ich habe mir diese Medaille so sehr gewünscht - ich widme sie Claudia!" strahlte Sabsi Filzmoser nach schweren Turniertag.

 

Sieg und Niederlage für Ludwig Paischer

Auch Ludwig Paischer (Judo Union Flachgau) startete nach Plan in die Kämpfe der Klasse -60kg. Er siegte mit 2 Wazzari-Wertungen gegen Ludovic Chammartin (SUI) und traf im Anschluss auf Elnur Aliev (EST).
Paischer dominierte gegen den Esten, musste aber kurz vor Halbzeit eine Wazzari-Wertung hinnehmen, die er trotz heftigem Druck nicht mehr wettmachen konnte. Nur der Mattenrand rettete den Esten vor einem bereits gestreckten Armhebel. 49 Sekunden vor Kampfende sah Ludwig Paischer seine Chance im Konter einer Uchi mata Technik und musste alles auf eine Karte setzen. Der Este setzte sich schließlich durch und erzielte das zweite Wazzari, womit die Europameisterschaften für Lupo Paischer in Runde zwei zu Ende waren.

Wenn auch landauf landab jeder medaillen- und erfolgsverwöhnt auf Edelmetall von Ludwig Paischer hoffte, zeigte er dennoch, dass die langwierige Verletzung und das Tief der letzten Monate überwunden scheint. Die Auswirkungen der langen Trainingspause aber waren noch spürbar.

"Die Enttäuschung ist jetzt natürlich da, aber einen grund zur Verzweiflung gibt es nicht", so Gerhard Dorfinger, der die Wettkämpfe vor Ort beobachtete.
"Nach einer so langen Trainingseinschänkung kann man nicht in wenigen Wochen wieder zur absoluten Weltspitze aufschließen. Die Entwicklung von Lupo seit Februar war enorm. Er ist wieder vorne dabei, eine Wertung kann im Judosport passieren.", so Taro Netzer in einer ersten Einschätzung.

 

Michael Mayr unterliegt im Golden Score

Sehr aggressiv zeigte sich Michael Mayr (Judo Union Flachgau) in seinem Auftaktkampf der Klasse -66kg. Er traf auf den Rumänen Dan Fasie und lieferte ihm ein heißes Duell, das in der Golden Score Überzeit entschieden werden musste.

Auch dort war Mayr der aktivere, setzte aber eine Selbstfalltechnik fehlerhaft an und wurde dafür von den Kampfrichtern bestraft.
Damit schied der regauer Sportsoldat frühzeitig aus den Titelkämpfen aus.

 

Andreas Mitterfellner unterliegt in Runde 3

Nach einem Auftaktfreilos -66kg und einem fulminanten Auftaktsieg gegen Andreas Krassas (CYP) begannn Andreas Mitterfellner (ASKÖ Pöls / ST - LZ Salzburg) auch gegen den Russen Alim Gadanov mit einer schnellen Yuko-Führung. Im weiteren Kampfverlauf musste er allerdings eine Wazzari-Wertung einstecken, die er nicht mehr aufholen konnte.

Damit waren auch für den Bronzemedaillengewinner des Vorjahres die Titelkämpfe vorzeitig zu Ende.

 

Heute Freitag gehen mit Hilde Drexler (-63kg) und Peter Scharinger (-73kg) zwei Österreicher an dien Start.
Morgen Samstag steht dann Max Schirnhofer (-90kg) auf der Matte.