Ein lachendes und ein weinendes Auge

Ludwig Paischer meldet sich mit Platz 5 eindrucksvoll in der internationalen Spitze zurück.

26.04.2012
Fotos: Chr. Fidler / T. Netzer


Foto: Chr. Fidler

 

Mit Platz 5 meldete sich Ludwig Paischer (Judo Union Flachgau / HLSZ Salzburg Rif) heute bei den Europameisterschaften in Chelyabinsk eindrucksvoll in der internationalen Spitze zurück.

Nach einem sehr schwierigen Beginn in Runde 1 gegen den Schweizer Michael Iten siegte Paischer letztendlich souverän mit Ippon für Uchi Mata und traf in der zweiten Runde auf Mikos Salminen (NED).

Ludwig Paischer startete wesentlich druckvoller als noch zuvor gegen Iten und zwang dem Niederländer eine Shido-Bestrafung auf. Knapp eineinhalb Minuten vor Kampfende sicherte sich der Strasswalchner mit einem Festhaltegriff den Sieg und den Aufstieg ins Viertelfinale.


"Prechtl Rolle" gegen Mikos Salminen
Foto: Chr. Fidler

 

Dort traf er auf den als Nummer eins gesetzten Titelverteidiger Georgiy Zantaraya (UKR). Bereits nach einer halben Minute geriet Paischer mit Wazzari in Rückstand, konnte dem Ukrainer zwar noch eine Shido-Bestrafung aufzwingen, musste ihm aber letztendlich den Vortritt ins Halbfinale lassen.

In der Hoffnungsrunde traf Ludwig Paischer auf den Georgier Betkil Shukvani. In einem sehr konsequenten und aggressiven Kampf dominierte der Salzburger den Kampf von Beginn an. Mit einer Uchi-Mata-Sukashi Technik ging Paischer nach rund 3 Minuten mit Yuko in Führung. Nach einer sehenswerten Bodenaktion arbeitete er sich schließlich auf eine Festhaltetechnik und siegte rund 20 Sekunden vor Kampfende mit Ippon.


Tomoe Nage gegen Papinashvili
Foto: Chr. Fidler

 

Im Kampf um EM-Bronze wartete mit Amiran Papinashvili der nächste Georgier. Lupo Paischer begann ähnlich druckvoll wie zuvor und gin nach einer Ko-Uchi-Gari Technik rund eineinhalb Minuten vor Kampfende mit Yuko in Führung.
Unmittelbar danach setzte Papinashvili mit einer überdrehten Hüfttechnik und Wazzari nach und entschied das Medaillenduell mit einem weiteren Wazzari vorzeitig für sich.

"Platz 5 sehe ich heute mit einem lachenden und einem weinenden Auge" meint Paischer kurz nach dem verlorenen kleinen Finale. "Die Medaille war zum Greifen nahe und es tut weh, dass ich diese Medaille nicht gewonnen habe. Auf der anderen Seite aber freue ich mich, dass ich heute gegen absolute Weltklassekämpfer stark gekämpft habe und das harte Training in Richtung London bereits deutlich Früchte trägt."


Die EM-Halle in Chelyabinsk

 

Sabrina Filzmoser (LZ Multikraft Wels) unterlag nach einem Auftaktsieg gegen die Bulgarin Ilelina Ilieva gegen die Britin Sarah Clark. Nach anfänglicher Führung mit zwei Shido-Bestrafungen unterlief der Doppeleuropameisterin ein folgenschwerer Fehler, den die Britin zu einem Ippon nützte. Damit waren die Europameisterschaften für Filzmoser ebenso vorzeitig beendet wie für Tina Zeltner (JC Wimpassing).

Für Zeltner war es nach WM-Bronze bei den Junioren im Vorjahr die erste EM in der allgemeinen Klasse. Und die junge Niederösterreicherin konnte eine tolle Talentprobe ablegen. Sie setzte sich in ihrem ersten Kampf mit Wazzari und Ippon souverän gegen Tetyana Levytska (UKR) durch, musste sich dann aber der Ungarin Hedvig Karakas geschlagen geben.


Die EM-Halle "Traktor" von außen
 

 

Die weiteren Österreicher im EM-Einsatz

Fr, 27. Apr (-63, -70kg // -73, -81kg)

Hilde Drexler, -63kg (Cafe & Co Vienna Samurai / W / HLSZ Linz)
Kathrin Unterwurzacher, -63kg (JZ Innsbruck / T / HLSZ Innsbruck)
Bernadette Graf, -70kg (JZ Innsbruck / T / HLSZ Innsbruck)
Peter Scharinger, -73kg (UJZ Mühlviertel / OÖ / HLSZ Linz)
Marcel Ott, -73kg (Sandokan Galaxy Tigers / W)

 

Sa, 28. Apr (-78, +78kg // -90, -100, +100kg)

Max Schirnhofer, -90kg (Judo Union Flachgau / S / HLSZ Salzburg-Rif)
Daniel Allerstorfer, +100kg (UJZ Mühlviertel / OÖ / HLSZ Linz)